Über den Farmer
Ricardo Hernández und Concepción Castillo träumten davon, sich in der Geschichte des Kaffees einen Namen zu machen. Vor achtzig Jahren liessen sie sich in Pitalito, Nariño, nieder, fanden ihr Paradies und zogen acht Kinder auf, die sich alle der Landwirtschaft widmeten. Einer von ihnen – Ricaurte Hernández – hat seine Familie zu einem bleibenden Vermächtnis in der Welt des Kaffees geführt.
In seinem Leben drehte sich alles um den Kaffeeanbau, wobei er stets Werte wie Grosszügigkeit und Bescheidenheit hochhielt. Zusammen mit Suldery Arango, seiner unternehmerischen Partnerin aus Valle del Cauca, gründete er eine Familie und baute ein Kaffeeimperium auf. Ricaurte war nicht nur ein Landwirt. Er war ein Visionär, der ständig nach innovativen Praktiken im Kaffeeanbau und im Geschäftsleben suchte. Tragischerweise nahm sein Leben 2013 bei Gewaltvorstössen in Landesteilen Kolumbiens ein Ende. Mit seinem Lebenswerk und seiner Einstellung hinterliess er tiefe Inspiration für Kaffeeanbauende im ganzen Land.
Nach dem Tod von Ricaurte erwog seine Familie, die Farm zu verkaufen. Doch der jüngste Sohn und ehemalige Marineoffizier Oscar Fernando entschied sich, das Erbe seines Vaters zu ehren, indem er die Farm übernahm. Nachdem er das Leben auf dem Bauernhof anfangs als Strafe empfunden hatte, lernte Oscar es tief zu schätzen.
Seine Erfahrung im Umweltmanagement und sein Engagement für nachhaltige Praktiken haben Los Nogales zu einem modernen Zentrum der Kaffeeproduktion gemacht.
Über die Farm
Heute produziert Los Nogales nicht nur hochwertigen Kaffee, sondern legt gleichzeitig viel Wert auf Forschung, technologische Innovation und Umweltbewusstsein. Der Ansatz der Familie beim Kaffeeanbau beginnt mit der Auswahl des besten Saatguts und der Verwendung organischer Düngemittel, um Kaffeebohnen von unvergleichlicher Qualität zu erzeugen.
Der Ernteprozess bei Los Nogales ist akribisch routiniert und umfasst mehr als dreissig qualifizierte Pflücker:innen. Die innovativen Verarbeitungstechniken der Farm – einschliesslich eines einzigartigen Fermentationsprozesses und umweltfreundlicher Praktiken – spiegeln Oscars Vision, Tradition und Moderne zu vereinen, wider. So bleibt sichergestellt, dass die Familie Hernández weiterhin einen bedeutenden Einfluss auf die Branche ausübt.
Über den Prozess
Obwohl er anders schmeckt, handelt es sich technisch gesehen um einen gewaschenen Kaffee, da er vor der Verarbeitung gemahlen wird. Der Fermentationsprozess, bei dem z. B. sichergestellt wird, dass die Wasserhärte und der PH-Wert optimal sind, wird auf mikrobiologischer Ebene von Oscars Schwester Angie kontrolliert, die Wirtschaftsingenieurwesen studiert hat und ihren gesamten wissenschaftlichen Hintergrund für die Kaffeeproduktion anwendet.
Nach der manuellen Auswahl und Desinfektion der Bohnen folgt eine Fermentierung, die etwa 120 Stunden dauert. Während dieses Prozesses löst sich der Zucker, der einen grossen Einfluss auf den Geschmack und den Säuregehalt des Kaffees hat. Ausserdem werden Hefebakterien – wie bei Sauerteigbrot – aus demselben Kaffee hinzugefügt, wodurch einzigartige Eigenschaften entstehen.
Eine Öko-Waschanlage ermöglicht ihnen, so wenig Wasser wie möglich zu verwenden um den Honig zu entfernen, der bei der Fermentation entsteht. Die Rückstände werden als umweltschonende Dünger wiederverwendet.
Los Nogales schenkt eine neue Perspektive, indem der Betrieb Innovation, Wissenschaft und Technologie sowie ökologische Verantwortung unter einen Hut bringt. Oscar Hernández stärkt die soziale Gemeinschaft der Branche in Kolumbien und trägt den Namen seines Vaters als Tribut an das Vermächtnis, das er der Kaffeewelt hinterlassen hat.